Corona und trotzdem nüchtern

Trink ich? Oder trink ich nicht? Diese Frage quält in der Coronazeit mehr Menschen als man vermuten mag.

Nachdem die ersten drei „Kurzen“ dann intus sind, lässt es sich sogar viel lockerer und entspannter arbeiten.

Was können Führungskräfte tun, wenn sie merken das Kollegen getrunken haben?

Wenn Sie merken, dass Kollegen getrunken haben, müssen Sie sie daran hindern, weiterzuarbeiten – hier greift die Fürsorgepflicht der Führungskraft und sogar die Unfallversicherer weisen darauf hin.

Ist es denn überhaupt notwendig, so pingelig zu sein? Schließlich gehörte Alkohol doch einst in etlichen Branchen und Berufen sogar zur Frühstücks- und Mittagspause – vom gepflegten Feierabendbier mal ganz abgesehen, und bei wirklich nicht bei jeder Tätigkeit besteht eine große Verletzungsgefahr.

Ist doch so, oder?

Ab bereits 0,2 Promille erhöht sich nicht nur die Bereitschaft, sich riskant zu verhalten, auch Konzentration und Sinneswahrnehmungen nehmen ab. Es ist also keine „übertriebene“ Kontrolle, sondern ergibt sich aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, jeglichen Verdacht unmittelbar und konkret anzusprechen.

Aktuelle Studien haben herausgefunden, dass während der Corona-Pandemie der Konsum mit Alkohol und Drogen in bedenklichem Ausmaß zugenommen hat. Dafür kommen verschiedene Ursachen infrage:

  1. Wegen Corona machen sich viele Menschen Sorgen, die ihre Probleme dann mit Alkohol oder Drogen versuchen zu „lösen“
  2. Probleme und Sorgen, an denen Menschen schon vor der Pandemie gelitten haben, werden durch Corona nochmal ordentlich verstärkt.
  3. Die Abstandsregeln, Social Distancing und das Homeoffice reduzieren nicht nur die Infektionsgefahr, sondern auch das direkte Miteinander – in zwei Metern Entfernung und beim Videocall riecht man die Alkoholfahne gar nicht.
  4. Auch der soziale Halt leidet unter den Kontaktbeschränkungen. Gemeinsam im Team erfolgreich zu sein, kann den Alkohol- und Drogenverzicht fördern. Ist dieser Anreiz nicht da, sinken auch die Hemmungen.
  5. Ähnlich verhält es sich bei Therapie- und Selbsthilfegruppen, die Betroffene wohlmöglich vom Konsum fernhalten.

Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklungen im Folgejahr der Pandemie weiter zunehmen werden.

Wie sie als Führungskraft mit Alkoholkonsum bei Mitarbeitern während der Arbeitszeit richtig umgehen, lesen sie in einem der nächsten Blogbeiträge.

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