Drogenprobleme

Sind generell ein sehr weit ausgelegtes, bisweilen gefährliches und mächtig komplexes Thema, bei dem es, innerhalb eines mit sicherlich vielen Fragezeichen behafteten faktenbasierten Diskurses, gesellschafts- und soziopolitisch betrachtet, logischerweise, und hier ganz klar benannt, der wohl einfachste Weg zu sein scheint hierbei einseitig hierarchisch und mit einem paternalistischen Ansatz zu argumentieren.
Die Drogen sind an allem schuld!

Alleine durch diese Ansage wird innerhalb unserer momentanen Gesellschaft begünstigt, dass ein potenzieller Konsument die Schuld für ein etwaiges Fehlverhalten nicht bei sich selber sucht, sondern bei den Drogen. Hierbei ist es deutlich einfacher zu erklären, und auch zu akzeptieren, dass es da draußen etwas Böses, etwas das die Menschen magisch in seinen Bann zieht gibt, als dass man sich mit sich selbst und ggf. mit seiner unzulänglichen Bewusstheit und Disziplin im Umgang mit den Substanzen auseinandersetzt.

Grundsätzlich, und bei richtiger, ehrlich aufgeklärter Anwendung sind Drogen nicht schädlicher als jedes andere Hobby. Wenn man sie jedoch unter ein Generalverbot stellt, oder/und sprachrhetorisch suggeriert, dass Drogenkonsum, so oder so unausweichlich ins Abseits führt, oder stets verheerende Folgen hat, dann begünstigt man dadurch den Drogen-Missbrauch. Verbotenes hat schließlich sehr oft auch einen gewissen Reiz, und weckt bei manchem auch die Neugierde, oder? Spätestens dann wenn die Verbote für das Individuum nicht nachvollziehbar und/oder mit offensichtlichen Fehlinformationen und einer gewissen manipulativen Sprach- und Aufklärungsrhetorik gespickt sind.

Dabei gilt es weiter zu bedenken, dass wenn letztlich jedweder undifferenziert betrachtete Konsum als lebensgefährlich dargestellt wird, verlieren die echten Risiken ihre Glaubwürdigkeit; gerade in Zeiten, in denen du jede nur erdenkliche Information durch einen Mausklick erhältst und hinterfragen kannst. Bei einer zumindest von vornherein ehrlichen, emanzipatorisch ausgelegten umfassenden und realitätsgetreuen Aufklärung wären sich die meisten Menschen eher im Klaren darüber, ob, wann und was sie konsumieren, bevor sie den Bogen überspannen.

Konsumenten (Illegaler Substanzen) einfach so in die Ecke zu drängen, sie auszugrenzen, zu stigmatisieren und deren individuelles Konsumverhalten nicht zu differenzieren, stellt einen der größten Fehler dar, der in Verbindung im Umgang mit diesem Thema begangen werden kann. Denn wer sich selbst erst einmal als Junkie (analog Kiffer, Genusstrinker, Zocker, Borderliner, ADHS-ler oder what else) bezeichnet, sich also seine Identität/Rolle als Junkie zuschreibt, für den ist es bequemer ein solcher zu sein, anstelle etwas dagegen zu tun. So wie diese Menschen von der Gesellschaft behandelt, ge-label-t werden, so behandeln sie sich selbst. Es wird allerhöchste Zeit in der Politik, der sogenannten „Sucht- Präventions-Arbeit“ weitere Änderungen einzuleiten!

Die Droge ist nicht das Problem. Das Problem ist immer die Beziehung eines Menschen zu einer Droge! Sein Verhalten ist es, worum es geht!

Wäre es in Hinblick auf das insgesamt drogenpolitische Drama nicht eine viel praktikablere, und für alle Seiten angenehmere Herangehensweise die Lösung der allgemeinen „Drogen-Problemdebatte“ bereits im Vorfeld bei einer mündigen, selbstermächtigten, verantwortungsbereiten Persönlichkeit (-sentwicklung) des Individuums zu suchen, anstelle stoisch wie ein Esel an einer rein auf Abschreckung und Verbote aufgebauten, basierenden Drogenpolitik festzuhalten? Und im vereinzelten Bedarfsfall von einer pädagogisch/therapeutisch angeleiteten, individuellen und schrittweisen, passgenauen Verhaltensänderung des Einzelnen zu sprechen? /rb

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