Was läuft schief in der Sucht-Prävention?

Geht es beim Thema Suchtprävention grundsätzlich betrachtet nicht wirklich darum, das psychische, soziale und physische Wohlbefinden des Einzelnen, aber auch der Gesellschaft zu bewahren? Sollte das Ganze nicht
auch an den Bedürfnissen und sozialen Interessen, sowohl des Individuums, als auch an den verschiedensten sozialen Gruppen und kulturellen Milieus, also direkt an den aktuellen Lebenswelten und Lebensrealitäten angedockt sein? Niederschwellig?
Generell haben Menschen unterschiedliche Erfahrungshintergründe, positive, neutrale und negative. Die daraus resultierenden subjektiven Weltsichten und persönlichen Wahrheiten sind niemals identisch. Individuelle prägende Erfahrungen, Sachverhalte und Entwicklungen lassen sich unter vielerlei Betrachtungen und Aspekten bewerten. Und führen dann auch zu verschiedenen ganz persönlichen Ergebnissen.

Bei allem menschlichen Lustgewinn, wie beispielsweise Spaß, Freude, Vergnügen, Wohlbefinden, ist das Thema Suchtprävention grundsätzlich, und auch in Hinblick auf alle damit verbunden möglichen Gefahren in vielen Gehirnen ganz klar als Spaßbremse konnotiert.
Dank der jahrelang damit verbundenen Angst- und Panikmache vor dem Rauschgift, derer wir hier nicht einmal eine böswillige Absicht unterstellen wollen. Ganz bestimmt sogar meinen es derzeit viele „Sucht-Präventioner“ mit ihrer Motivation einfach nur gut, und wollen Menschen davor bewahren ihr Leben an die Wand zu fahren.
Leider wird, wie im vergangenen bereits deutlich erkannt, der Fokus in vielerlei Hinsicht lediglich und einseitig auf die Gefahren psychotroper Substanzen gelenkt. Wodurch sich das Thema Angst davor zu haben, gesamtgesellschaftlich betrachtet, sehr stark in die Köpfe der Menschen, vor allem der Erzieher, Eltern, Pädagogen, Verantwortlichen, auch nicht zu unrecht, eingebrannt hat.

Angst ist niemals ein guter Ratgeber, aber durch Angst lassen sich Menschen, evolutionär und historisch betrachtet sehr gut führen, erziehen und lenken. Das Spiel mit der Angst verkauft sich in allen Lebensbereichen super, zumal dieser existenzielle Überlebensfaktor Angst seit Urzeiten fest in unseren Gehirnen verwurzelt ist.
Hierbei gilt es jedoch ganz klar und individuell betrachtet immer zwischen einer rationalen, mich im Moment direkt betreffenden Angst, oder im Einzelfall einer irrationalen, möglichen allgemeinen, generalisierten, ggf. inszenierten, konstruierten, manipulierten Angst zu differenzieren.

Die Ausschüttung von Neurotransmittern wie beispielsweise Adrenalin, Noradrenalin und diversen Stresshormonen der Amygdala, dem Angstzentrum, den Mandelkernen im Gehirn und den Nebennieren ist im Ergebnis meist dieselbe! Wir sind im Alarmzustand! Und das macht demzufolge etwas mit den Menschen. Ob wir das im Einzelfall nun bewusst, oder unbewusst auf dem Schirm haben, oder auch nicht. Die Abwehr von Gefahren und Bedrohungen auf das menschliche Leben besitzt im JEDEM Menschen emotional eine sehr starke Macht!

Allenfalls wäre das Wort Respekt in unseren „sicheren Zeiten“ ohne Säbelzahntiger, hierbei besser angebracht. Oder auch der Tenor, die wohlwollende Absicht, die Menschen bestenfalls für eine wertfreie und neutral Sichtweise auf eine bestimmte, durchaus realistische Betrachtungsweise mit all seiner positiven wie negativen Bewertungen zum Thema zu „sensibilisieren“!?
Nämlich dazu um dem mündigen Menschen die Chance einzuräumen zu können, sowohl das Thema, und auch sich selbst, tiefer zu reflektieren, hinterfragen zu können. Um letztlich seine eigenen Schlüsse daraus ziehen zu können.

Anstelle durch einseitig betrachteten, medialen und politischen Krawall, ge-force-ter Meinungsmache, oder einer grundsätzlichen Verbotspolitik, den Menschen jegliche Möglichkeit auf eigenständiges Denken und Handeln abzusprechen, und sie Ihres Rechtes auf Selbstverwirklichung zu berauben, bzw. ihnen das Recht zur Selbstermächtigung abzusprechen.
Zusammenfassend zielt der Präventionsgedanke offensichtlich, obwohl hier tatsächlich zunächst neutral und wertfrei, und auch ohne die Unterstellung einer bösen Absicht, gedacht dennoch in vielerlei Hinsicht auf Steuerung und Beeinflussung! Eine neutrale, praxisnahe, ehrliche und unabhängige Aufklärung an sich scheint dabei in der Regel offensichtlich einen eher untergeordneten Stellenwert einzunehmen.

Wer genau sind denn die kaum hinterfragten Präventionsexperten, die vielfach im Lichte von Menschenfreunden und selbstlosen Kämpfern für eine sichere und gesunde Zukunft auftreten?
Suchtpräventionsansätze und deren Ziele werden in der Regel durch Wissenschaftler (Fachidioten), Politiker (kein Kommentar), Präventionspraktiker (in der Regel leider oft praxisferne Idealisten im Elfenbeinturm ohne Selbsterfahrung), elitären und/oder lobbyistisch handelnder Eliten (exemplarisch Alkohol, Glücksspiel & Pharmaindustrie), zusammengesetzt, die durch ihre exklusiven Einblicke in komplexe Szenarien und Zusammenhänge über einen relativen Wissens-, und Informationsvorsprung zu verfügen scheinen. Nicht aber von den Menschen an vorderster Front.

Hier deutlich ketzerisch formuliert legitimiert Prävention einige wenige hoheitlich berufene „Experten“ dazu der Allgemeinheit irgendwelche Zwänge überzustülpen, um diese durch die aufgezeigten Gefahren auch einfordern zu können. Böse ist wer Böses denkt.
Schlimmer noch, solltest du dich nachdrücklich für gewisse reformierende, zeitgemäße, praxisnähere Ansätze, Innovationen, Sichtweisen, Fakten einsetzen wollen, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn dir der Gegen- wind verschiedenster „etablierter Institutionen und Organisationen“, die sich innerhalb dieses „Marktsegmentes“ phasenweise sehr komfortabel eingerichtet haben, mächtig entgegenbläst! Wenn es um die eigene Daseinsberechtigung geht wird aus dem sich, auch durch staatliche Hoheit abgesegneten und phasenweise selbst legitimierten grundsätzlich existenziellen Arterhaltungs- und Überlebenstrieb heraus demzufolge ziemlich scharf geschossen! Never change a running System!?

Keiner sollte das Recht darauf haben die ultimative, maßgeblich einfache Lösung und Wahrheit für überaus komplexe Themen für sich alleine gepachtet zu haben! Nicht nur in der Theorie, sondern vor allem auch in der Praxis! Gefährliche Bigotterie!?
Wenn allerdings jeglicher überhaupt mögliche wohlgesonnene Diskurs, jegliches Hilfsangebot, jegliche Handreichung, und auch jegliches sachliche kritische Hinterfragen bereits im Vorfeld im Keim niedergeschmettert wird, dann kann das bisweilen ganz schön deprimierend und mächtig desillusionierend sein! Im Schlimmsten Falle, bei weiterer, und ausschließlicher ehrbarer Intention und einer gewissen Penetranz, sogar deine ganze Existenz zerstören.

Selbstgefällige Ignoranz und elitäre Arroganz, die sich bei aller, vermeintlicher positiven subjektiven Absicht und Motivation, aber fern ab eines jeglichen Realitätsbezuges bewegt, muss kritischstens hinterfragt, und im schlimmsten Fall gnadenlos abgesägt/reformiert werden. Ein derartiges Gebaren kann beim besten Willen keiner menschenfreundlichen, freiheitlich denkenden, liberalen Wertekultur entsprechen.
Wer will sich jedoch eine derartige Reformierung dieser politischen Herangehensweise, bei allem persönlichen und individuellen Engagement und Idealismus, schon geben? Hierzu braucht es nämlich wirklich Eier! Auch die Frage taucht auf, wer genau sich das wirklich leisten kann? Unternehmerisch, Persönlich, Menschlich?

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich ́s völlig ungeniert!? Ungeachtet dieser insgesamt offensichtlich monopolistisch erkennbar angelegten Strukturen, muss hierbei aber auch ganz deutlich die vielfältig ehrenamtlich engagierte und mit viel Herzblut betriebene eingebrachte Tätigkeit verschiedenster Ehemaliger, tausender Selbsthilfegruppen, ganz besonders gehuldigt werden!!! /rb

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